Der Begriff „Hypnose“ leitet sich vom griechischen Namen „Hypnos“ ab, demjenigen Gott in der hellenistischen Mythologie, der die Personifikation des Schlafes darstellt.
Hypnose ist unter anderem Vater des Phantasos sowie des Traumgottes Morpheus, den er mit Hilfe seiner Harfe in einen tranceartigen Zustand spielt.
Trance und Hypnose gemeinsam sind als uraltes Heilverfahren allen Kulturen der Menschheit vertraut.
Die Anfänge der auch heute noch verbreiteten Fixationsmethode finden sich im alten Ägypten. Hier führten die Priester, die gleichzeitig die Ärzte des Volkes waren, den hypnotischen Zustand herbei, indem sie den Patienten glänzende Metallscheiben vor die Augen hielten, um diese zu ermüden. Auch das mit heilenden Suggestionen verbundene Handauflegen ist zu dieser Zeit bereits bekannt. Berühmt sind auch die ägyptischen und griechischen Schlaftempel. In ihnen wurde der Kranke nach eingehender Vorbereitung in einen mehrere Tage andauernden Heilschlaf versetzt.
Der tiefe Eindruck des heiligen Ortes, der Glaube an die heilende Macht der ihnen im Schlaf erscheinenden Götter sowie durch die Priester im Schlaf eingeflüsterte Suggestionen führten zu großen Heilungserfolgen. Die Anwendung der Geschichte Hypnose im Ritual des Tempelschlafs lässt sich bis ins 6. Jahrhundert zurückverfolgen.
Mit Beginn der Neuzeit deklarierte die „heilige“ Inquisition diese Art der Heilkunst als Teufelswerk. So geriet die Hypnose dann auch bald in Vergessenheit, was angesichts der massiven Verfolgungen nicht kirchenkonform Denkender und Handelnder verständlich ist. Seit der Antike bis ins Mittelalter wurde die heilende Wirkung der hypnoseähnlichen Anwendungen im allgemeinen einer übermenschlichen Kraft, zumeist Göttern, zugeschrieben – in der Regel vermittelt durch ein menschliches Medium.
Als „Urvater der modernen Geschichte Hypnose“ wird häufig der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer (1734 – 1815) genannt. Mit ihm wird die Hypnose endgültig des mystisch-religiösen Charakters entkleidet, indem Mesmer die exorzistischen Heilungen des Paters Gassner als natürlich erklärt. Damit setzt die zweite Ära der Hypnose ein, in der sie nicht mehr als spirituelle, sondern als natürliche Kraft gedeutet, aber außerhalb des Menschen lokalisiert wird. Mesmer behauptete, eine ungünstige Verteilung des von ihm entdeckten „animalischen“, also „beseelten“ Magnetismus sei Ursache verschiedenster Erkrankungen. Das natürliche Gleichgewicht dieses Magnetismus könne er allein durch Streichbewegungen seiner Hände über den Körper des Patienten wieder herstellen. Weiterhin führt er Gruppensitzungen durch. Bei diesen Kuren saßen seine Patienten um ein mit „magnetisiertem“ Wasser gefülltes Bassin herum, aus dem zahlreiche Eisenstäbe ragten. Der magnetische Strom sollte nun von einem Patienten zum anderen gelangen, indem diese Eisenstäbe in den Händen gehalten wurden.
Doch obwohl Mesmers Lehre offiziell verboten wurde, setzte eine Vielzahl seiner Anhänger seine Behandlungsmethoden im Stillen fort. In den darauf folgenden Jahrzehnten wurden daher durch wissenschaftliche Beobachtungen die wesentlichsten Phänomene der Hypnose entdeckt. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird in der dritten Hypnose-Ära die Annahme einer Kraft fallen gelassen, die außerhalb des Patienten zu suchen sei.
Die Lehre der Autosuggestion wurde von Emile Coué (1857 – 1926) entwickelt. Als Schüler der Schule von Nancy, der auch Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, angehörte, kam er stark mit der Erforschung der Hypnose in Berührung. Er gelangte zu der Ansicht, dass Fremdhypnose als solche nicht existiere und eigentlich eine von außen hervorgerufene Selbsthypnose darstelle. Coué lehrte, dass nicht der Wille der Antrieb unseres Handelns sei, sondern die Kraft der Vorstellung. – Als Folgerung dieser Überlegung erklärte er seinen Patienten die Möglichkeit der Selbstheilung durch die Kraft ihrer Vorstellung. Er prägte den Satz „Mir geht es von Tag zu Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser“ und veranlasste seine Patienten, sich diesen Satz täglich, morgens und abends, je zwanzigmal vorzusagen.
Aus der sich weiterentwickelnden Lehre der Geschichte Hypnose und Autosuggestion entstand in unserer Zeit durch I.H. Schultz das so genannte autogene Training („autogen“ = selbsterzeugend). Ziel dieses Trainings ist es, Ruhe und völlige Entspannung durch eigene Konzentration hervorzurufen. Seit etwa 1950 gewinnt die Geschichte Hypnose zunehmend an klinischer Bedeutung, indem sie bei Verhaltensproblemen, Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen und in der Medizin erfolgreich angewendet wird.