Angst gehört zum Leben dazu. Sie ist auch lebensnotwendig. Diese grundlegende Emotion, die jeder gesunde Mensch hat, hilft uns, Gefahren zu erkennen und darauf zu reagieren. Sie mahnt uns zu Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit. Ansonsten würden wir zum Beispiel direkt vor ein Auto laufen. Begründete Furcht verschafft uns die nötigen Energien, Schutzmaßnahmen zu ergreifen oder Herausforderungen anzunehmen und unsere Kräfte zu mobilisieren.
Unsere Vorfahren reagierten auf Bedrohungen mit Flucht oder Angriff. Die die Angst begleitenden Körperreaktionen halfen ihnen dabei: Die Muskeln spannen sich an, das Herz schlägt rascher, Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet. Körper und Geist sind hochkonzentriert und leistungsbereit.
Doch dieser Prozess kann außer Kontrolle geraten und uns an ein glückliches Leben hindern. Ungefähr jeder 10. Deutsche erlebt im Laufe seines Lebens Ängste, Phobien oder Panikattacken. Aber über die Hälfte dieser Menschen bleibt unbehandelt.
So genanntes „Schwarzweißdenken“
Eine große Vorstellungskraft hilft, eine negative „Was wenn?“-Haltung zu befördern.
Geringe Selbstachtung, Angst vor Ablehnung, Selbstwertgefühl wird vom Urteil anderer Menschen abhängig gemacht.
Kleine Fehler und Irrtümer werden überbewertet, Ereignisse leicht als Fehlschläge oder persönliches Versagen gewertet.
Nach außen stets beherrschtes und ruhiges Auftreten, spontane Veränderungen und Ungewissheiten bereiten großes Unbehagen.
Wut und Traurigkeit werden als Zeichen eines Kontrollverlustes gewertet und negiert, auch aus Angst vor der Missbilligung durch andere Menschen.
Müdigkeit, Schmerz oder das Bedürfnis nach Ruhe und Schonung werden als unwichtig eingestuft und verdrängt.